Nachtstimmung (2020)
Onanierend auf dem Fußboden liegend, zitternd wie Espenlaub, erhitzt und schwitzend und so nass am ganzen Körper, und mit pumpenden Herzen, und fluoreszierenden Bildern vor fiebrigen Augen, gierend nach dem Schlaf, den mein Geist so hasst.
Und ich zwinge die Schemen zur Existenz, und sie entschwinden mir, immer wieder, und immer öfter, und beinahe vergesse ich sie, ja beinahe wären sie nie da gewesen, doch dann klammere ich mich an den letzten Eindruck gesammelter Reize, und katapultiere mein Bewusstsein in das Epizentrum der Lust.
Lechzend und gierend, und bettelnd und hechelnd wie ein verhungernder Schlosshund um Mitternacht, kämpfe ich um die Belohnung, und sie schwebt beständig über meinem Kopf, umgeben von einem Kranz blühender roter Rosen, einem betörenden Duft ausströmend, der mich verführt und zu keiner Zeit an der Sinnhaftigkeit meiner Bemühungen zweifeln lässt.
Und die Schlacht geht weiter, während heißes Wasser vom Himmel fällt, und die Glieder müder werden, kurz schnaufen und Luft holen, und weiterschreiten, den Berg erklimmen, über jeden Fels und über jede Spalte, wo es tief hinab geht, dorthin ich niemals wieder möchte.
Lange genug war ich dort unten, dort unten als Zuschauer, des Sprechens nicht fähig, nur des Sehens und des Hörens, und mit einem Koffer voller Lügen.
Ja wahrlich, diese Zeiten sind vorbei.
Ich will die Lügen nicht missen, doch merke ich in Momenten des klaren Bewusstseins, wie ich an mir schrauben muss, so wie an einer Maschine, der falsche Instruktionen gegeben wurden, und die nun zwar funktioniert, doch nur ächzend, und verzögert, und die es besser wüsste, aber nicht kann.
Ach und wie die Hitze auf mein Haupt drückt.
Plätschernd wie trockener Regen und laut wie die Schritte der stummen Spaziergänger auf dem Weg zum Schauprozess.
Ich lache laut und denke nicht an die Schluchten, die sich vor mir auftun, und die ich durchschreiten muss, bald schon, und gegen die ich mich innerlich sträube, ach was soll ich nur tun, es ist vergebens.
Vergessen wäre schön, nicht wahr, mein liebestrunkener Freund?